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Eine Kräuterwanderung
im Spätsommer

Lea und der Steinklee

 

Sep 23:
Die Räume unserer Agentur sind Teil eines alten Bauernhofes und dienten früher als Stallung. Heute sind die Räume zu modernen und offenen Büroräumen umgebaut. Die Rückseite des Hofes grenzt direkt an die umliegenden Felder, auf die unsere Vermieterin Gudrun regelmäßig zu Kräuterwanderungen einlädt. Im Juli bekamen wir eine eigene Führung durch die uns gut bekannten Felder und Wiesen um unsere Agentur herum. Gespannt machten wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg.

Eine der ersten Entdeckungen war der Echte Steinklee: Die Oma unter den Heilpflanzen! Curamine, Schleimstoffe und Flavonoide machen ihn zum Multitalent – harntreibend, krampflösend, bye-bye, Blähungen! Aber Vorsicht! Cumarin, der Störenfried, mischt sich ein und könnte zu Kopfschmerzen und einer Achterbahnfahrt der Gefühle führen. Also: besser sparsam dosieren.

Weiter ging es mit dem Frauenmantel, fachsprachlich Alchemilla. Die Blätter haben eine charakteristische, gewellte Struktur, die an Wassertropfen erinnert. Traditionell wird ihm eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. (Keine Sorge, ist für die nächste Weihnachtsaussendung gebunkert.) 

Als Nächstes entdeckten wir die Schafgarbe: das Supermodel unter den Wildblumen! Reich an Bitterstoffen, Flavonoiden und ätherischem Öl – die heimliche Heldin am Wegesrand. Sie ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch eine wahre Powerpflanze. Appetitlosigkeit? Verdauungsprobleme? Die Schafgarbe sagt „Auf Wiedersehen!“ und gibt deinem Bauchgefühl einen Kick. Und für Wunden? Kein Problem! Die Schafgarbe ist die Beauty-Queen der Wundheilung. Wer hätte gedacht, dass so viel Power in einer kleinen Blume steckt? Natureʼs own superwoman!

 

Frauenmantel

 
 

Während unseres Ausflugs stießen wir außerdem auf die Wilde Möhre (Daucus carota) – eine echte Superkraft! Die Wurzel ist das Multitalent der alten Heilkunde. In Milch oder Met gekocht, wurde sie zum Hustenkiller und Leberzaubertrank. Der Samen, als harntreibender Entertainer in Wein gekocht, trieb Nieren- und Blasensteine aus und brachte die Menstruation in Schwung. Die Blätter waren die Allzweckwaffe gegen Augenentzündungen, Insektenstiche und Magenkrämpfe. Vor allem im Bereich der Luststeigerung traute man der Möhre einiges zu: „Reizt zu den ehelichen Werken.“

 

Johanneskraut

 

Johanniskraut – das Original-Antidepressivum mit einer Prise Mittelalter-Charme! Diese Pflanze war bereits im Altertum der Rockstar der Heilkräuter – erst für Wunden, dann für die Seele. Aber das Kraut hat noch mehr Talente: Blasenentzündungen? Kein Problem, Johanniskraut-Tee oder -Tinktur sind die Antwort. Rheuma und Gicht? Das Kraut ist wie der Bodyguard für die Gelenke.

Selbst Atemprobleme haben keine Chance gegen Johanniskraut. Bronchitis & Co. werden von diesem Naturtalent geschickt in die Flucht geschlagen. Wer hätte gedacht, dass eine kleine Pflanze so viel draufhat?

Zu guter Letzt stießen wir auf die Brennnessel (Urtica dioica). Die heimliche Superheldin im grünen Cape! Von Arthrose bis Haarausfall – sie ist die ultimative Problemlöserin. Die Wissenschaft sagt "Ja" zu ihrer Mission gegen Prostatabeschwerden und Blasenprobleme. Ihre Samen sind das Geheimnis der Unsterblichkeit – oder zumindest gegen Haarausfall. Vergesst die teuren Shampoos, holt euch lieber einen Schwung Brennnesselsamen für eine Prise Vitalität und einen gesunden Haarschopf.

Auf unserer Wanderung konnten wir nicht nur Fakten vertiefen, sondern auch richtig "hands-on" gehen. Die Kräuter waren keine abstrakten Begriffe mehr, sondern lebendige Wesen, die wir berührt, gerochen und sogar probiert haben. Die Wanderung wurde zu einem Sinnesabenteuer, bei dem wir die Natur auf eine völlig neue, hautnahe Weise erlebten.